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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (1)

Im neuen ATELIERFRANKFURT:
Haroun Afzal und Kai Söltner

Von Erhard Metz

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Plakate im Hof weisen den Weg …

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… und manchmal auch eine Malerei auf den Fluren

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So bunt wie die künstlerische Vielfalt im Haus: Blick aus dem Treppenturm des neuen ATELIERFRANKFURT

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„Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm“ – wie es im allbekannten Kinderlied des Lehrers, Sammlers und Dichtes, Autors der deutschen Nationalhymne August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 bis 1874) heisst? Nein, weder still noch stumm und schon ganz und gar nicht im Wald – es steht im neuen ATELIERFRANKFURT, im Arbeitsraum 5.16 des Künstlers Haroun Afzal. Und ob überhaupt es ein Männlein und nicht ein Weiblein ist, bedürfte ohnehin noch der näheren Untersuchung.

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„Hoch und Runter“

Still und stumm geht es dort im übrigen überhaupt nicht zu, es rappelt und klingelt, zappelt und schafft, blinkt und leuchtet an allen Ecken und Enden. Haroun Afzal präsentiert in seinem Atelier – noch bis zum 21. Dezember 2014 – seine Ausstellung „Lichtzeichnungen, Lichtobjekte und Lichtinstallationen“, geöffnet mittwochs und freitags von 18 bis 20 Uhr.

Etwas nun wirklich nicht Alltägliches gibt es in der sechsten Etage des Ateliergebäudes zu sehen: Der Künstler Kai Söltner kocht dort Bücher – ja, Sie haben, liebe Kunstfreundinnen und -freunde, richtig gelesen! Die gekochten Bücher schweisst er, dauerhaft haltbar, in Folie ein. Das im Kochprozess entstehende Buchwasser füllt er in Flaschen ab und verabreicht es – in homöopathischen Dosen und mit hochprozentigen Getränken gemixt – in seinen Aktionen dem staunenden Publikum.

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Gekochte und eingeschweisste Bücher – garantiert ungefährlich, hygienisch und dauerhaft haltbar; Bücherwasser, heilt, in homöopathischen Dosen verabreicht, in allen Lebenslagen und erspart das mühsame Lesen

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Kai Söltner mit seinen Kochapparaten

Es handelt sich um ein Langzeitprojekt: Seit 2009 verkocht Söltner Lieblingsbücher von Freunden und Bekannten, nicht ohne zuvor den Inhalt eines Werkes und dessen Bedeutung für den Leser mit diesem besprochen zu haben.

In einem weiteren Langzeitprojekt nimmt der 1961 geborene Künstler, der an der Hamburger Hochschule für bildende Künste bei Erhard Walther und Claus Böhmler studierte und in Frankfurt den Magister für Theater-, Film-. und Medienwissenschaft erwarb, von vorgefundenen, ihm wichtig erscheinenden Gegenständen Materialproben – Bruchstücke oder Abriebe – , die er zu homöopathischen Mitteln verarbeitet und deren Einnahme es dem Rezipienten ermöglicht, die Wirkungsweise der jeweiligen Gegenstände in sich selbst (bei Aktionen in Galerien, Museen oder im öffentlichen Raum) zu überprüfen.

Die FAT, Frankfurter Ateliertage 2014, – Ost – haben heute von 12 bis 18 Uhr geöffnet, die FAT – West – am 29. (14 bis 20 Uhr) und am 30. (12 bis 18 Uhr) November 2014.

Am 29. November, 20.30 Uhr, findet im Künstlerhaus basis, Gutleutstrasse 8-12, die Verleihung des Preises (Arbeitsstipendiums) 2014 des Frankfurter Kulturamts statt.

Abgebildete Werke © jeweilige Künstler; Fotos: Erhard Metz

→  FAT – Frankfurter Ateliertage 2014 (2)

→ Aus “Open Doors” werden “Frankfurter Ateliertage”

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