home

FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Wagners „Ring der Niebelungen“ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin

2024, März 27.

„Siegfried“ und „Götterdämmerung“

Ohne Drachen, ohne Zauber – einfach zum Niederknien

von Simone Hamm

Dmitri Tcherniakov kommt ohne Drachen und Zauber aus. Seine Inszenierungen des „Rheingolds“ und der „Walküre“ sind bewegend und überzeugend. Mit demselben kühlem Blick durch die Laborfenster auf die Versuchsobjekte geht es weiter in „Siegfried“ und der „Götterdämmerung“. Die Probanden zeigen große Emotionen. Bei Dmitri Tcherniakov zerlegt Siegfried mit dem Schmiedehammer sein einstiges Kinderzimmer. Das ungeliebte Kind, zugemüllt mit riesigen Playmobilsteinen, zündet sein zerstörtes Spielzeug an und verbrennt es. So entsteht das Schwert Nothung.

Andreas Schager (Siegfried), Stephan Rügamer (Mime) Foto: © Monika Rittershaus

Weiterlesen »

Louise Röslers facettenreiches Werk im Museum Giersch

2024, März 26.

Lebenslange Neugier an unterschiedlichsten Techniken und Materialien

Von Hans-Bernd Heier

Das MGGU (Museum Giersch der Goethe- Universität) stellt erstmals im Frankfurter Raum das vielseitige Werk von Louise Rösler in einer Retrospektive aus. Ihr kraftvolles Schaffen zählt zu den interessanten und wichtigen Positionen der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts, die es wiederzuentdecken gilt. Die umfassende Schau „Paris, Königstein, Berlin. Louise Rösler (1907–1993)“ versammelt über 160 Leihgaben, darunter Gemälde, Collagen, Farb-/Filzstiftarbeiten, Aquarelle, Gouachen, Pastelle und Druckgraphiken aus allen Schaffensphasen der herausragenden Künstlerin. Die immer wieder überraschenden Techniken und Materialien beeindrucken dabei ebenso wie ihre kraftvolle Individualität und Eigenständigkeit.

Louise Rösler: „Mein Pariser Zimmer“, 1934, Öl auf Leinwand, 50,5 × 61 cm, Museum Atelierhaus Rösler-Kröhnke; Foto: MGGU / Uwe Dettmar © Anka Kröhnke

Weiterlesen »

„Im Garten der Zufriedenheit“ – Die Sammlung Chinesische Malerei

2024, März 25.

60 bedeutende Werke im Museum Angewandte Kunst

Die umfangreichen Asiatischen Sammlungen im Museum Angewandte Kunst gehen in ihren Anfängen auf das späte 19. Jahrhundert zurück. Doch blieb die chinesische Malerei lange ein Nischenthema. Immerhin sind heute rund sechzig teils hochbedeutende Werke Teil der Museumssammlung. Aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit werden sie jedoch nur selten und für begrenzte Zeit gezeigt. Alle ausgewählten Bilder wurden in einem mehrjährigen Forschungsprojekt ab 2020 wissenschaftlich aufgearbeitet. Anlässlich der Fertigstellung des Projekts wird die bislang weitgehend unbekannte Sammlung Chinesische Malerei nun in einer Ausstellung präsentiert und ist dort bis zum 14. Juli 2024 zu sehen.

Ausstellungsansicht „Im Garten der Zufriedenheit“, Foto: Guenzel/Rademacher / museum angewandte kunst

Die Matthäus-Passion BWV 244 in der Alten Oper Frankfurt

2024, März 22.

Hervorragend, doch nicht ergreifend

Von Petra Kammann

Alljährlich wird traditionsgemäß am Karfreitag in Stadt und Land trotz Länge und großer Besetzung die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach mal von Laien, mal von Profis aufgeführt. In Picanders frei gedichteten Texten über das Leiden und Sterben Jesu Christi nach dem Matthäus-Evangelium sind Bachs Passionschoräle, freie Chöre und Arien eingebunden. In der Alten Oper Frankfurt sollte eine hochkarätige Besetzung mit exzellenten Solisten unter der Leitung des italienischen Cembalisten, Dirigenten und Bachliebhabers Francesco Corti überzeugen, dazu das renommierte Freiburger Barockorchester mit seiner historischen Aufführungspraxis und die Zürcher Sing-Akademie – beides Spitzenensembles. Doch ist manchmal das Ganze mehr als sie Summe seiner Teile…

Schlussapplaus in der Frankfurter Alten Oper für die Solisten, Foto: Petra Kammann

Weiterlesen »

Museum Wiesbaden erhält 60 Dauerleihgaben von Rebecca Horn

2024, März 22.

Das Land Hessen vereinbart exklusive Kooperation mit der Stiftung der Künstlerin

Die deutsche Bildhauerin, Aktionskünstlerin und Filmemacherin Rebecca Horn begeht am 24. März 2024 ihren 80. Geburtstag. Ein großer Werkkomplex der international bekannten Künstlerin wird in Hessen verbleiben. Dies gaben bei einer Pressekonferenz mit Ministerpräsident Boris Rhein Prof. Peter Raue von der Moontower Foundation und Museumsdirektor Dr. Andreas Henning bekannt.

Portrait Rebecca Horn; © Rebecca Horn, Foto: Gunter Lepkowski, Berlin

Weiterlesen »

Die 24. lit.Cologne. Das internationale Literturfestival in Köln – Ein Rückblick

2024, März 21.

Die Feier des Vorlesens

von Simone Hamm

Auf der lit.Cologne feiern Schriftsteller, vortragende Schauspieler, zahlende Zuschauer (die Eintrittspreise sind heftig) die Literatur, die Debatten und nicht zuletzt sich selbst. Die 24. lit.Cologne ist mit 185 Veranstaltungen die bislang größte. Sie dauerte vom bis 5. bis 17. März, damit auch einen Tag länger als sonst.

Bernardine Evaristo in der Kulturkirche, Foto: Hieronymus-Roenneper

Weiterlesen »

Elisabeth-Norgall-Preis des International Women’s Club (IWC) an Tugba Tekkal

2024, März 19.

Tor! Und die Preisträgerin ist schlicht gewinnend …

Von Petra Kammann

Höhepunkt eines IWC-Clubjahres ist jeweils die Verleihung des Elisabeth-Norgall-Preises. In Erinnerung an die IWC-Gründerin wird er seit 1978 alljährlich einer Frau verliehen, die sich in besonderer Weise für die Belange und Probleme von Frauen einsetzt. Mit dem Preis soll sowohl die Völkerverständigung als auch die Stärkung und Festigung der Rechte von Frauen im In- und Ausland gefördert werden. Jeweils Anfang März wird die Auszeichnung daher abwechselnd an eine Deutsche und an eine Ausländerin verliehen. Der Vorstand des International Women’s Club (IWC) hat 2024 als Preisträgerin die ehemalige Profifußballerin kurdisch-jesidischer Abstammung Tugba Tekkal, gewählt, die Sozialunternehmerin und Gründerin des Projekts „Scoring Girls“ ist.

Die diesjährige Norgall-Preisträgerin Tugba Tekkal, Foto: Petra Kammann

Weiterlesen »

„Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ im Museum Wiesbaden

2024, März 18.

Erste Retrospektive des „Sonnenmalers“ im Rhein-Main-Gebiet

Von Hans-Bernd Heier

Das gesamte Schaffen des Expressionisten Max Pechsteins war inspiriert von der Sonne. Als bislang unerkannter roter Faden durchzieht diese alle Werkgruppen und Phasen des Pioniers des Expressionismus. In der großartigen Sonderausstellung „Max Pechstein – Die Sonne in Schwarzweiß“ stellt das Museum Wiesbaden die jüngsten Forschungsergebnisse vor und zeigt farbenprächtige Gemälde und kontraststarke Holzschnitte aus allen Schaffensphasen. Damit präsentiert das Landesmuseum Wiesbaden die erste Retrospektive des Künstlers im Rhein-Main-Gebiet und stellt alle Themen des Künstlers – von Aktmalerei, Tanz bis hin zu Krieg, Familie und Religion – sowohl in farbigen als auch in schwarzweißen Arbeiten vor.

Max Pechstein „Selbstbildnis, liegend“, 1909, Privatbesitz; © 2024 Pechstein — Hamburg ⁄ Berlin; Foto: Kunsthaus Lempertz / Fius Photographie, Köln

Weiterlesen »

Drei orts- und zeitübergreifende Ausstellungen zum Thema Wald

2024, März 15.

Wälder. Von der Romantik in die Zukunft

Drei Museen im Rhein-Main-Gebiet nehmen sich gemeinsam der Wälder an: Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg. Sie kooperieren in einer großen mehrteiligen Ausstellung. Sie haben sich zusammengefunden, um die Bedeutung und Bedrohung von Wäldern zu thematisieren, ausgehend von der Romantik bis in die Zukunft. Das Thema betrifft uns alle und unsere ökologische wie gesellschaftliche Entwicklung. Aber es macht auch die Kraft des pluralistischen Ansatzes einer Museumskooperation deutlich. Das übergreifende Projekt verknüpft Zugänge aus Wissenschaft und Kunst, Ökologie und Alltag. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften spannt die Schau „Weder“ (16. März bis 11. August 2024) den Bogen von der Epoche der Romantik bis in die Gegenwart.

August Cappelen (vollendet von Johann Wilhelm Schirmer), Sterbender Urwald nach dem Sturm (Urwald im Charakter der Telemark), 1851/52 ©  Museum Zitadelle Jülich, Landschaftsgalerie, Inv.-Nr.2021-0001 (Schenkung Dr. Matthias Bühler), Foto: Bernhard Dautzenberg 

Weiterlesen »

„Der Traumgörge“ Oper von Alexander Zemlinsky in Frankfurt

2024, März 14.

Ein Außenseiter wie der Komponist

 Von Renate Feyerbacher

Fotos: Barbara Aumüller /Oper Frankfurt

Ausgrenzung, Anfeindung, Einsamkeit, Gewaltandrohung, aber eine erfüllte Liebe, die zu Versöhnung führt, sind Momente der Handlung in „Der Traumgörge“, Oper des österreichischen Komponisten Alexander Zemlinsky, die in Frankfurt erstaufgeführt wurde und am 25.2. Premiere hatte. Begeisterung beim Publikum auch nach einer späteren Aufführung.


vorne v.l.n.r. Dietrich Volle (Müller), AJ Glueckert (Görge), Alfred Reiter (Pastor) und Magdalena Hinterdobler (Grete) sowie im Hintergrund Ensemble, Foto: Barbara Aumüller

Weiterlesen »