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FeuilletonFrankfurt

Das Magazin für Kunst, Kultur & LebensArt

PETRA KAMMANN, HERAUSGEBERIN · www.feuilletonfrankfurt.de · GEGRÜNDET 2007 VON ERHARD METZ

Das Kunstwerk der Woche (6)

 

Die Arbeit einer Künstlerin oder eines Künstlers
aus den Atelierhäusern in Frankfurt am Main

Max Weinberg, Städtische Ateliers Ostparkstrasse

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„Überirdisch“, 2014-2016, Mischtechnik auf 12 Leinwänden; Foto: Erhard Metz; © VG Bild-Kunst, Bonn

Von Erhard Metz

Das monumentale, gleich einem riesigen Bühnenvorhang gestaltete Werk ist der Mittelpunkt der gleichnamigen Ausstellung, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst dem weit über Frankfurt am Main und Deutschland hinaus bekannten Künstler Max Weinberg zu dessen 88. Geburtstag ausrichtet. Minister Boris Rhein liess es sich nicht nehmen, die Ausstellung höchstpersönlich zu eröffnen.

Boris Rhein: „ ‚Kunst kennt keine Grenzen‘ ist ein bekannter und oftmals zitierter Satz. So kann und soll Kunst auch unbequem sein und Gesellschaftliches kritisieren dürfen. Gleichzeitig ist Kunst aber auch international, sie verbindet Menschen auf unterschiedlichen Kontinenten und in unterschiedlichen Ländern und kann somit auch der Schlüssel zu fremden Kulturen sein. Max Weinberg sagt, dass seine Malerei darauf hinweist, dass es in der Ästhetik immer unerschlossene Möglichkeiten gibt, die es vermögen, den Betrachter auf andere, unbekannte Planeten zu katapultieren – in eine Realität, die von seinen Gewohnheiten und von normalen Sachverhalten abweicht. Den Gästen der Ausstellung wünsche ich viel Freude beim Entdecken der Kunst, neue Einblicke und spannende und inspirierende Momente auf einem ‚unbekannten Planeten‘.“

Das im Sommer 2014 in den Räumen des Kunstvereins Familie Montez begonnene Kolossalgemälde spiegelt in mannigfachen Figuren, Symbolen und Chiffren den künstlerisch-existentiellen Lebensweg Max Weinbergs wider: Kindheit des 1928 in einer deutsch-polnisch-jüdischen Familie in Kassel Geborenen; 1933 Tod seines Bruders Arno in einem NS-Konzentrationslager, Angst und Flucht vor dem Nationalsozialismus nach Belgien und 1935 nach Palästina; Spielen am Meer und Sandstrand; Talmudschule und erste Malereien, Beginn der Liebe zur Musik van Beethovens; als 13jähriger erster Verkauf von Bildern an Passanten, als 18jähriger Bau einer Atelierbaracke am Strand von Tel Aviv, Frauen als vorherrschendes Motiv; 1954 Studium an der dortigen Staatlichen Akademie für Kultur und Künste; Sehnsucht nach europäischer und – nach Ende der NS-Schreckensherrschaft – deutscher Kultur und 1959 Rückkehr nach Deutschland und anschliessend Ansiedelung in Frankfurt am Main; dort zunächst Beginn und Abbruch einer Weiterbildung an der Städelschule, dann Niederlassung als freischaffender Maler.

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Max Weinberg und Minister Boris Rhein in der Vernissage der Jubiläumsausstellung; Foto © kunst.hessen.de

Ausstellung „Überirdisch“ anlässlich des 88. Geburtstags von Max Weinberg, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst („Schalterhalle“) Wiesbaden, bis 24. Februar 2016 (Voranmeldung im Ministerium zweckmässig, Telefon 0611-32 32 30)

→ Max Weinberg
→ Atelier Max Weinberg – Spielraum der Phantasie

→ Das Kunstwerk der Woche (7)
→ Das Kunstwerk der Woche (1)

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